Die Nummer 22 der Zeitschrift Labyrinthe ist soeben in Paris erschienen und widmet sich den Vorlesungen, die Michel Foucault 1978 und 1979 am Collège de France gehalten hat. Aus interdisziplinärer Perspektive analysieren zehn Artikel Foucaults Diskurs zu Themen wie der Biopolitik, den dispositifs de sécurité, die sich ab dem 17. und 18. Jahrhundert in Europa etablierten, der Gouvernementalität, dem europäischen und amerikanischen Wirtschaftsliberalismus und der Freiheit. Labyrinthe ist damit die erste Zeitschrift, die eine tiefergehende und umfangreiche Auseinandersetzung mit den vor einem Jahr veröffentlichten Vorlesungen vorlegt.
Die Artikel sind das Ergebnis einer intensiven Diskussion zwischen den einzelnen Autoren. Mit den verschiedenen Beiträgen begegnen sich die Perspektiven der Geschichte des ökonomischen Denkens und des Rechts, der Medizin-Soziologie, der Philosophie, der Literaturwissenschaften und der Geschichte der Ideen. Weitere Inspirationen verdanken die Analysen einem workshop, den Labyrinthe im vergangenen Juni in Paris organisiert hat und an dem die Philosophen Étienne Balibar, Catherine Colliot-Thélène, Yves Duroux, Bruno Karsenti, Hélène L’Heuillet, der Psychoanalytiker und Philosoph Bertrand Ogilivie, der Literaturwissenschaftler Olivier Penot-Lacassagne, der Kunsttheoretiker und Philosoph John Rajchman sowie der Politologe und Soziologe Yves Sintomer teilgenommen haben. Die Ausgabe umfasst die folgenden Artikel:
Das Leben
Roberto Nigro: Vom Krieg zur Kunst des Regierens. Ein theoretischer Wendepunkt im Werk Foucaults?
Charles Ruelle: Bevölkerung, Milieu und Normen. Über die biologischen Wurzeln von Foucaults Biopolitik.
Emmanuel Taieb: Individuation und politische Macht. Eine Lektüre von Foucault und Elias.
Laurent Dubreuil: Über das Leben im Leben. Zu einem merkwürdigen Gegensatz von zoe und bios.
Die Geschichte
Arnault Skornicki: Die „Biomacht". Umleitung der Lebenskräfte oder Erfindung des Lebens? Die politische Ökonomie, das Brot und das Volk im 18. Jahrhundert.
Déborah Cohen: Die Bevölkerung gegen das Volk. Der maskierte Antagonismus in den Vorlesungen Foucaults.
Léon Loiseau: Eine liberale Kunst der Strafe?
Die Freiheiten
Diogo Sardinha: Die Entdeckung der Freiheit.
Delphine Moreau: „Dispositifs de sécurité" und Aids-Epedemie.
Éric Mollet: Das Projekt der europäischen Verfassung im Lichte Foucaults.
In Frankreich führen folgende Buchhandlungen Labyrinthe:
Vents du Sud — 7, rue du maréchal Foch - 13100 Aix-en-Provence Mollat — 15, rue Vital-carle - 33080 Bordeaux Au Brouillon de culture — 29, rue Saint Sauveur - 14000 Caen Regards — 2, rue de la Vieille Charité - 13002 Marseille Fnac Forum des Halles - 75001 Paris Parallèles — 47, rue Saint-Honoré - 75001 Paris Les Cahiers de Colette — 23, rue Rambuteau - 75004 Paris Michèle Ignazi — 17, rue de Jouy - 75004 Paris Compagnie — 58, rue des Écoles - 75005 Paris Dédale — 4 ter, rue des Écoles - 75005 Paris Fnac Montparnasse — 136, rue de Rennes - 75006 Paris La Hune — 170, bd Saint-Germain - 75006 Paris Tschann — 125, bd du Montparnasse - 75006 Paris Fnac Saint-Lazare — 109, rue Saint-Lazare - 75009 Paris Le Divan — 203, rue de la Convention - 75015 Paris Le Genre urbain — 29, rue de Tourtille - 75020 Paris Quai des Brumes — 120, Grand' Rue - 67000 Strasbourg
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